Das Wetter wird langsam besser und so können wir wieder mehr Zeit mit den Kindern draußen verbringen. Anna musste heute arbeiten und aufgrund den hohen Corona Zahlen hat unser Kindergarten wieder zu. Zeit also für eine neue Beschäftigungsidee: Wir bauen ein Floß aus Holzstöckern und genießen die Zeit am Wasser!
Viele von euch kennen dieses Gefühl im Moment. Die Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder sind immer noch sehr eingeschränkt und manchmal ist es gar nicht so einfach sich etwas einfallen zu lassen, dass für die Kinder neu ist, ihnen Spaß macht und nach Möglichkeit auch nicht viel kostet. Ich habe daher an meine Kindheit zurück gedacht, was hat mir Spaß gemacht… und da kam mir die Idee mit den Kindern ein kleines Holzfloß mit einem Blattsegel zu basteln.
Das Floß wollten wir direkt am Wasser basteln, denn wir mussten ja die passenden Materialien wie Blätter und Stöcker sammeln und außerdem ist für die Kinder am Wasser immer viel zu entdecken.
Nur natürliche Baumaterialien für das Floß!
Was mir an der Stelle wichtig ist: Nutze nur natürliche Baumaterialien für das Floß! Wenn es auf den Fluß, den See oder das Meer heraus schwimmen soll, dann benutze bitte keine Kunststoff Schnüre, keine Angelsehne und kein Kleber! Es geht auch mit natürlichen Materialien, die sich dann im Wasser zersetzen können. Ich habe schon gesehen, das andere Überraschungseier als Auftriebskörper oder ähnliches nutzen. Das brauchst du alles nicht. Wenn du ein etwas größeres Floß bauen möchtest, das ein wenig Gewicht tragen soll, dann kannst du auch Korken (aus Kork, nicht Kunststoff) als Auftriebskörper unter das Floß bauen…
Ich wollte es aber für die Kinder einfach halten und das Floß sollte keinen Schönheitrspreis gewinnen, es ging mir nur um den Spaß mit den Kindern – daher hier meine einfache Materialliste:
- Holzstöcker
- Schaschlikspieße aus Bambus
- Naturbast
- ein großes Blatt
Holzfloß bauen: So einfach geht’s
1. Holz sammeln und Länge anpassen
Als erstes haben die Kinder Stöcker gesammelt. Diese sollten alle ungefähr die Dicke eines erwachsenen Fingers haben und halbwegs gerade sein. Die Stöcker habe ich dann versucht alle auf eine Länge abzubrechen. Wie gesagt, es musste für mich nicht hübsch sein, sondern funktionieren 🙂
Natürlich könntest du die Stöcker auch auf eine Länge zurechtsägen, wenn du diese vorher mit den Kindern sammelst und es ein wenig schicker haben möchtest.
2. Stöcker sortieren und anordnen
Da die Stöcker nicht alle gerade sind wurden diese nun sortiert und schon einmal so hingelegt wie sie später als Floß zusammengebunden werden sollen. Versuche einfach die krummen und geraden Stöcker so anzuordnen, das möglichst wenig Lücken zwischen ihnen entstehen.
Zwei Stöcker werden nachher Quer über die anderen gelegt um noch ein wenig mehr Stabilität in das Floß zu bringen.
3. Stöcker mit dem Bindebast verbinden
Mit dem Bindebast habe ich nun einfach eine Schlaufe gelegt und diese um den ersten Stock gelegt. Hinter jedem Stock wird der Raffiabast einmal gekreuzt und dann kommt der nächste Stock dran, so bekommt das Floß genug Stabilität. Nach dem letzten Stock habe ich den Bast einfach ebenfalls gekreuzt und mit einem einfachen Doppelknoten verschlossen. Die Kinder durften die Enden dann abschneiden.
Das gleiche passiert nun auf der anderen Seite. Wir haben es so gemacht, das ich den Bindebast verknotet habe und die Kinder immer die Stöcker angehoben haben, so dass ich das Band leichter durchführen und verknoten konnte.
Als Letztes werden dann die Querstreben unter die Stöcker geknotet.
4. Den Mast aufstellen.
Für den Mast habe ich ein einfaches Schaschlikspieß aus Holz genommen. Dies kannst du einfach zwischen zwei Stöcker klemmen und dann oben und unten mit einem Stück Bindebast befestigen. Ich habe den Bast dazu einfach dreimal um den Mast gebunden, dann unter den Stock geführt, zurück nach oben und verknotet. Das ganze dann von unten noch einmal wiederholt. So steht der Mast stabil genug um die Fahr auf dem Fluss zu überstehen. 🙂
5. Das Blatt befästigen
Das Blatt habe ich ebenfalls mit zwei Schaschlikspießen befestigt. Hierfür haben die Kinder, wie beim Nähen, den Spieß durch das Blatt gefädelt. Dies machst du einmal oben und einmal unten am Blatt.
Danach wird das Blatt einfach auf den montierten Mast aufgefädelt. Ich habe dazu das Blatt noch einmal mittig durchstochen und bin dann unten und oben hinter die Spieße am Blatt gegangen. So hält das Segel super fest.
6. Das Floß zu Wasser lassen.
Wenn alles verbunden ist, dann ist es Zeit das Floß zu Wasser zu lassen. Die Kinder haben sich eine Stelle gesucht, die gut zugänglich war und das Floß vorsichtig ins Wasser gelegt. Leider hatten wir an unserem Bauplatz für das Floß Gegenwind, so dass das Floß natürlich nicht weit gekommen ist 🙂 Es hing jedes mal an einem Ast fest.
Das hatte jedoch den Vorteil das beide Kinder das Floß mehrmals zu Wasser lassen konnten und wir haben es dann auch mit nach Hause genommen um es der Mama nochmal zu zeigen. Auf dem Weg zum Auto haben die Kinder von zwei älteren Damen und danach noch von einem Herren lobende Worte für dieses tolle Floß bekommen und ich konnte sehen wie Stolz sie waren so etwas selbst gebaut zu haben 🙂
Papazeit muss nicht teuer sein!
Wie man sieht muss es nicht immer ein ausgefallener Ausflug sein oder viel Geld kosten um mit den Kindern Spaß zu haben und ihnen einen tollen Tag zu bieten. Die gemeinsame Zeit zählt viel mehr und das Gefühl, etwas alleine erschaffen zu haben.
Habt ihr schon einmal ein Floß gebaut? Was sind eure schönsten Kindheitserinnerungen, die ihr vielleicht einmal mit den Kindern nachbauen möchtet? Lasst und gerne ein Kommentar hier.
Das habe ich benutzt:
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